Ortsteil Jahnsbach

Der Ortsteil Jahnsbach gehört seit dem 1. Januar 1999 zur Stadt Thum. Das Wappen zeigt in goldenem Schilde auf blauem mit einem goldenen Wellenbalken belegten Dreiberg einen wachsenden roten Löwen. Die Farben der Fahne sind rot-gold (gelb).
Bei der Schaffung des Wappens stand die Heimatgeschichte Pate. Der wachsende Löwe ist der abgewandelte Löwe des Hauses von Schönberg. Dieser ist rot-grün geteilt, im Jahnsbacher Wappen dagegen nur rot, weil der grüne Teil durch den Dreiberg verdeckt ist. Redende Wappen sind solche Wappen, die den Namen der Gemeinde bildlich darstellen. Die Wellenlinie auf dem Dreiberg, das Sinnbild für Wasser, deutet den "Bach", also einen Teil des Ortsnamen Jahnsbach an.
Durch Verwendung des von Schönbergischen Wappenlöwens für das Ortswappen Jahnsbach ist die geschichtliche Tatsache der ehemaligen Zusammengehörigkeit der Gemeinde Jahnsbach mit dem Geschlechte von Schönberg festgehalten worden. Das um 1200 gegründete Dorf Jahnsbach war ursprünglich ein freier selbstständiger Ort, ein altes Bergdorf. Im Jahre 1499 kaufte Heinrich von Schönberg auf Stollberg das Dorf Jahnsbach von den Gebrüdern Georg und Ullrich Blanke mit Gerichten und Zubehör und wurde am 14. November 1497 damit belehnt. Heinrich von Schönberg erwarb einen zweiten Teil von Jahnsbach von Herzog Albrecht. Von jener Zeit an ist der Ort unter den hochadligen Schönbergischen Gerichtsschutz gekommen und die Justiz mit der des Rittergutes Gelenau nach und nach vereinigt worden, welches Friedrich von Schönberg, vorgenannten Heinrichs jüngster Sohn, 1531 von den Herren Gebrüder Kaspar und Kunz von der Oelsnitz erkauft hatte.
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Der Ortsteil Jahnsbach, als typisches zweiseitiges Waldhufendorf, liegt dem Zentrum des Greifensteingebietes am nächsten und bildet eine Hauptzufahrt zum Greifensteingebiet und dem Greifenbachstauweiher. Die Besiedlung Jahnsbachs begann schon um 1200 durch Siedler aus Rhein- und Mainfranken. Bis 1442 war der Ortsteil im Besitz des Thumer Lehensrichter, danach als eigenständiger Ort im Besitz des Hans Kagerer. Belegbar ist dies durch einen Kaufbrief, den "Hans Kagerer Brief". Die Herkunft des Namens ist nicht belegbar. Es wird vermutet, dass der Lokator des Ortes den Namen Jan oder Johannes hatte, daraus abgeleitet entwickelte sich das "Dorf des Jahn am Bach" zum heutigen Ortsnamen. Die industrielle Entwicklung war geprägt durch Bergbau auf Zinn und Silber, die Landwirtschaft, verschiedene Handwerke, Klöppeln und Posamentenherstellung und später die Strumpfindustrie. Die Lage zum Greifensteingebiet hat sich in Jahnsbach bei der Entwicklung des Fremdenverkehrs günstig ausgewirkt. Im Norden des Gemeindegebietes erhebt sich der bewaldete Richterberg mit einer Höhe von 634 m. Das Ortsbild von Jahnsbach prägen vor allem die im Jugendstil errichtete Kreuzkirche sowie einige denkmalgeschützte Gebäude mit Fachwerkobergeschossen. Erzgebirgische Volkskunst und mechanisch bewegte, historisch wertvolle Weihnachtsberge können im Schnitzmuseum bewundert werden. Attraktive Wohnungsbauten und zahlreich neu entstandene Eigenheime prägen heute das Ortsbild.